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Mittwoch, 28. September 2022

News am Mittwoch

Kürzlich sass ich mit Christian Imhof von Qultur in einem Aufnahmestudio. Wir unterhielten uns über mein neues Buch Marla rockt und über das Schreiben und die damit verbundenen Erwartungen.

Gestern habe ich das Video mit dem Interview auf meinem YouTube Kanal geteilt und festgestellt, dass ich schon wieder viel zu lange nichts auf den Kanal hochgeladen habe. Das liegt nicht an Desinteresse oder Lustlosigkeit, sondern an der Zeit und meinen Ansprüchen. Ich würde gerne sehr schöne, professionell daherkommende Videos machen, aber an so etwas kann man schon mal zwei Tage arbeiten - und diese Zeit habe ich weder jetzt noch in den kommenden Monaten.

Also habe ich gestern ein Video gedreht, das einfacher nicht daherkommen könnte: Ein Take, nur am Anfang und Ende geschnitten, ansonsten belassen,wie es ist. Kein Intro, kein Sound, keine Einspieler. Nur ich. Den einzigen Fehler habe ich mit einer Texteinblendung korrigiert. Trotzdem hat sogar dieses kleine Filmchen Zeit gefressen. Weil erst die Beleuchtung nicht wollte, dann meine Augen zu irritierend geschminkt wirkten und dann schlich sich auch noch ein unerklärliches Brummen in den Ton. Was habe ich experimentiert und gepröbelt, bis das Brummen raus war! So quasi als Kirsche auf dem Sahnehäubchen, hat es eine Glühbirne der Deckenbeleuchtung ins Jenseits katapultiert. So heftig, dass die Sicherung für das ganze mittlere Stockwerk rausknallte (und das Bild des Takes suboptimal ist, aber immer noch besser als die irritierenden Augen). Über die Gestaltung des Thumbnails reden wir jetzt nicht. Für Reklamationen wendet euch bitte ans Jenseits, in dem auch die Glühbirne schwebt.

Hier sind sie, meine News zum Mittwoch. Zumindest diesem heutigen Mittwoch. Wann die nächste Folge online geht, weiss - falls überhaupt - nur die Glühbirne. Ich kann nur sagen: Meine Absichten sind gut (my intentions are good).

Dienstag, 21. September 2021

Geschrieben, veröffentlicht, vergriffen, geramscht und dann ...?

Für viele ist eine Buchveröffentlichung ein Happy End. Autorinnen und Autoren wissen: Es ist nicht unbedingt ein glückliches Happy Ever After.

In meinem neuen YouTube Clip erzähle ich euch von meinen Büchern, welche davon vergriffen und geramscht sind und welche ich im Self Publishing wieder herausgegeben habe, um meine Backlist am Leben zu erhalten.


Mittwoch, 1. September 2021

Meine Schreibzöpfe sind auf YouTube

Meine Schreibzöpfe sind - wie im letzten Post versprochen - auf YouTube.

Ich rede über das Schreiben, welche Auswirkungen Corona darauf hatte, über Hürden, die mich beim Schreiben ausgebremst haben, aber auch völlige Motivationsbooster und ich verrate, was meine Zöpfe damit zu tun haben. Tipp: Holt euch eine Tasse Tee / eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wein, bevor ihr auf den Link klickt. Es geht zwar nicht endlos lange, aber doch knapp 14 Minuten (zwei Minuten mehr als eigentlich geplant.) Zum Abspielen einfach auf die Play-Funktion drücken.

Dienstag, 31. August 2021

Von Schreibzöpfen, YouTube Clips und dem Leben als Autorin

Heute Morgen, in der Phase zwischen Schlaf und Wachsein, ist mir eine Idee in den Kopf gehüpft und seither fühlt sie sich dort nicht nur pudelwohl, sie wächst auch kräftig heran.

Ihren Kern hat die Idee im Vorhaben, meinen YouTube-Kanal wieder regelmässig mit Clips zu füttern. Nachdem ich meine ersten administrativen Arbeiten heute Morgen erledigt hatte, wollte ich einen Testlauf für diese Clips starten. Nur für mich. Schon mal am passenden Ort mit dem passenden Lichteinfall. Mit laufender Kamera, aber ohne mich aufzunehmen.

Den Ort fand ich sehr schnell - es ist derselbe wie immer, weil das Licht dort einfach am besten spielt. Also setzte ich mich hin. Ungekämmt, ungeschminkt, in Vogelscheuchenkleidung, und begann draufloszureden. Statt bei meiner genialen Idee landete ich bei meiner Frisur. Bei den zwei Zöpfen, aus denen irgendwann im Frühsommer ganz spontan einer geworden ist. Warum das so ist und was das bedeutet. Glaubt mir, eine ganze Menge, denn meine beiden Zöpfe waren seit nunmehr beinahe 20 Jahren meine Schreibzöpfe. Ich sinnierte darüber nach, was in meinem Unterbewusstsein wohl so alles abgeht und wie es sich seinen Weg an die Oberfläche sucht. Sprach über mein Schreiben, die Verlagssuche für meine Kinderbücher und mein (noch nicht geschriebenes) Jugendbuch, von dem ich sicher bin, dass es mein Meisterwerk werden wird. Es wurde ein sehr persönliches Gespräch zwischen mir und der Frau auf dem Laptopbildschirm (also mir). Aber halt keins über meine neue Idee für den YouTube Kanal. Macht nichts. Passt.

Und darum möchte ich dieses Gespräch mit euch teilen. Allerdings nicht wirklich ungekämmt und ungeschminkt und im Outfit einer Vogelscheuche. 

Was ich sagen kann: Ich habe in diesen Corona-Zeiten und vor allem in den letzten Wochen und Monaten meinen Weg als Autorin und Verlegerin gefunden. Ich gehe ihn auf gutem, starkem Boden, der mich trägt. Nun freue ich mich wahnsinnig darauf, euch zu erzählen, wohin ich unterwegs bin, wie es mir dabei geht - und was das alles mit meinen Schreibzöpfen zu tun hat. Ich gebe Bescheid, sobald der Clip online ist. Also: Stay tuned.

Sonntag, 22. August 2021

Weshalb ich Twitter nicht vermisse - nicht einmal ein bisschen


Drei Anläufe brauchte es, bis ich mit Twitter warm wurde. Zwei Mal habe ich meinen Account wieder gelöscht, weil ich fand, dass da jeder ziemlich egomanisch einfach seine Kurzstatements reinschreit und Diskussionen nicht möglich sind. Beim dritten Mal ging ich es anders an: Ich wollte nur Menschen folgen, die kluge, anständig verfasste Kurznachrichten posten. Vor allem wollte ich mich informieren. Also folgte ich Medien und Medienschaffenden aus aller Welt, bei denen ich Links zu guten Hintergrundinformationen folgen konnte. Ziel war nicht eine hohe Followerzahl, sondern der Zugang zu guten, verlässlichen News.

Natürlich habe ich dieses Konzept auf die Dauer nicht durchziehen können. Ich folgte schliesslich hauptsächlich Menschen, denen ich gerne zuhörte, egal, ob sie nun meiner Meinung waren oder nicht. Oberstes Gebot war dabei immer ein respektvoller Umgang miteinander. Ich fand meine TL (Timeline) sehr angenehm und schaffte es, sie zum grössten Teil von Hatespeech freizuhalten. 

Zu Trumpzeiten verschärfte sich der Ton, mit Corona wurde er beinahe unterträglich. Aber auch sonst änderte sich der Umgangston. Hatte ich am Anfang eine sehr kurze Liste mit Themen, die man online besser nicht diskutiert (Religion), wurde sie immer länger und betraf immer mehr Bereiche, die mich eigentlich stark interessierten, wo man aber zunehmend heftig angegangen wurde, sobald man auch nur einen Satz dazu schrieb (Religion, Corona, Genderfragen, Feminismus). Als ich von Transmenschen und Feministinnen angefeindet wurde, fragte ich mich echt, ob ich mich im falschen Film befinde. Ich stand (und stehe) ja fest auf deren Seite, aber ich möchte auch mal was hinterfragen dürfen, ohne gleich verbal niedergemäht zu werden. 

Es gab immer Dinge, die mir fremd waren, z. Bsp. warum Menschen einen Film schauen und dazu ihren Senf twittern, oder weshalb man Menschen folgt, die man hasst und verachtet und dann stolz berichtete: XYZ hat mich geblockt. Ach ja?, dachte ich dann jeweils - warum folgst du so einem Unsympath überhaupt? Und warum musst du dieses Blockiertwerden jetzt feiern wie einen Etappensieg an der Tour de France?

Und dann gab es Dinge, die mich nachdenklich machten (nicht nur auf Twitter, sondern allgemein in den Social Media): Wenn ich tiefe, ehrliche Einblicke in mein Schreiben gab, hat das niemanden interessiert. Die Likes (oder im Blog die Klicks) liessen sich manchmal an einer Hand abzählen. Aber wenn ich mich über irgendwas aufregte und einen gepfefferten Tweet (oder Post) verfasst, dann ging die Post ab. Likes und Kommentare zuhauf.

Empörung funktioniert gut in den Social Media. Sehr gut. Wut und Aggression auch. Twitterer, die tagtäglich übelste Angriffe unter jeder Gürtellinie raushauen, haben jenste Follower. Ich folgte gerne ruhigen und Menschen. Menschen, die nicht jeden Tag 20 Tweets absetzen, Menschen mit wenigen Followern. Die gingen mir alle verloren. Weil die Algorhitmen die Vielposter mit den vielen Klicks in meine Timeline schwemmten, zwischen denen es keinen Platz mehr hatte für die Frau Blaumeise mit ihren leisen und seltenen Tweets. Dafür schwemmte mir Twitter plötzlich Tweets in meine Timeline die mich "auch noch interessieren könnten" (nein, haben sie nicht) oder Leute aus meiner Timeline begannen, irgendwelche agressiven, menschenverachtenden Tweets zu retweeten, wahrscheinlich, um allen zu beweisen, wie schlecht die Welt ist. 

Am Ende hatte ich alles satt. Die Aggression. Die Wut. Die Unversöhnlichkeit. Das Nichtzuhören-, sondern Rechthabenwollen. Die mimosenhafte Empfindlichkeit vieler Twitterer. Das verbale Niedermähen von andersdenkenden. Das kollektive Hyperventilieren. Das Hochkochen von Geschehnissen (mit einer Halbwertszeit, die wöchentlich kürzer wurde). Das Dauerempören als Lebenshaltung.

Nein, auch ich war nicht frei von diesen negativen Eigenschaften. Auch ich habe mich geärgert. Auch ich war wütend und empört. Und es hat mir überhaupt nicht gutgetan. Je länger je weniger.

Anfang Jahr reichte es mir. Ein paar Wochen lang klickte ich mich immer häufiger zu "Account löschen" durch, nur um mir dann zu sagen, dass ich doch eigentlich wegen der Infos hier bin, und dass ich als Autorin doch jede Form von Social Media gebrauchen kann, und guck doch, du kannst doch nicht weg, gerade jetzt, wo du endlich im vierstelligen Followerbereich bist, du hast dir doch was aufgebaut, ändere einfach deine Einstellung, werde gelassener, blablablablabla ... Bis zu dem Tag, an dem plötzlich alles glasklar war. Ich habe, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, den Account gelöscht. Ich glaube, da stand was von "Sie haben 30 Tage Zeit, um auf ihren Entscheid zurückzukommen." Ich habe nicht ein einziges Mal zurückgeblickt oder mir auch nur eine Sekunde überlegt, ob ich zu Twitter zurück will. Da war kein Bedauern, keine Reue. Nur Erleichterung, den Schritt endlich getan zu haben.

Warum ich diesen Post genau jetzt schreibe? Weil mich am Wochenende meine Autorenkollegin Mirjam Wicki angeschrieben hat. "Hat sich dein Entschluss, Twitter fernzubleiben, bewährt?", hat sie mich gefragt. Die Antwort ist: Und wie! Mir geht es sehr viel besser, seit ich nicht mehr jeden Tag dieser geballten Ladung Aufgeputschtheit und Aggression ausgesetzt bin.

Trotzdem: Was für mich gilt, muss nicht für alle gelten. Ich denke, es kommt darauf an, weshalb man auf Twitter ist. Ich war dort, weil mich Politik und gesellschaftliche Fragen interessieren. In diesem Bereich ist Twitter meiner Meinung nach unheilbar kaputt. Als Autorin lässt es sich gut auf Twitter aushalten, wenn man sich auf das Schreiben konzentriert und sich mit anderen Autor*innen austauscht. Was ich weiss: Wenn alle Menschen auf Twitter ihre Fragen so freundlich formulieren würden wie Mirjam ihre Frage an mich, wäre ich noch dort.

Der Zufall will es, dass nicht nur Mirjam mir genau jetzt diese Frage gestellt hat, sondern dass auch genau jetzt ein Artikel zum Thema erschienen ist, der meinen Eindruck bestätigt. Unter dem Titel: Social Media wirken wie ein Spaltpilz; negative Tweets werden bevorzugt gezeigt, wird eine Studie zitiert, die beweist, dass uns Social Media empörter macht - und vor allem Negatives belohnt wird.

Ich gestehe, ich habe kleinere Rückfälle, bemühe mich jedoch, meine Social Media Präsenz postitiv zu gestalten, mit Anstand und Respekt. Ich vermisse harte, aber faire Diskussionen zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen, vermeide sie jedoch zurzeit, wo immer ich kann (was mir zu 98% sogar gelingt), weil sie höchstens noch hart sind und selten mehr fair und schon gar nicht anständig und respektvoll. Ich hadere mit der Unversöhnlichkeit, die viele Menschen erfasst hat, mit der Radikalität, mit der sie ihren Zorn in die Welt schreien, mit der Häme, die manche meiner Zeitgenossen schon fast eimerweise über anderen auskippen. Das Internet könnte eine tolle Sache sein. Ist es ja auch. Aber es ist einer sehr harten Bewährungsprobe ausgesetzt und ich zweifle zurzeit daran, dass wir Menschen diese Probe bestehen.

Mittwoch, 7. Juli 2021

Vor dem Sprung ins kalte Wasser

Seit Wochen möchte ich mein Blogdesing ändern. Ich hätte auch eine schöne neue Vorlage gefunden, habe jedoch Angst, dass beim Anpassen eine Menge verloren geht. Seit 2006 blogge ich nun schon, 2007 ist mein erstes Buch erschienen. Dieser Blog ist also so was wie ein öffentliches Schreibtagebuch. Da würde eine Menge verloren gehen. Das schreckt mich ab. Andererseits habe ich das aktuelle Design wirklich satt.

Nun sitze ich schon seit fast zwei Stunden vor meinem Computer. Habe Verschiedenes mit einem Testblog ausprobiert. Merke, dass das, was ich möchte, für neue Einträge und Labels schon geht, weiss aber immer noch nicht, ob sich beim Ändern mein Blogarchiv pulverisiert. 

Die Frage ist: Wäre das so schrecklich? Es ist ein bisschen wie beim Ausräumen eines Schranks. Was man lange nicht mehr getragen hat, kann ruhig weg. Übertragen auf meinen Blog bedeutet das: Von mir aus kann alles weg. Aber wenn ich so gucke, durch welche Suchwörter Menschen auf meinen Blog stossen und welche Posts sie lesen, dann gewinnt das Blogarchiv schon an Bedeutung.

Vielleicht sorge ich mich auch völlig umsonst und alles flutscht einfach an seinen Platz, wenn ich auf den Anpass-Button klicke.

Ach.

Ich zögere und lasse es für heute bleiben. Falls morgen alles anders ist und ihr zwar ein schönes neues Blogdesign vor euch habt, aber kein Archiv, keine Labels, keine Blogroll und gar nichts mehr, dann habe ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Mit allen Konsequenzen.

UPDATE: Ich habe das aktuelle Design schlanker und einfacher gemacht. Ist auch schön. Ich lass es mal so.

Sonntag, 18. April 2021

Und plötzlich ging es schnell

Es passierte immer öfter: Ich klickte mich auf Twitter zur Funktion "deaktivieren". Dass ich es nicht tat, liegt daran, dass ich ein News-Junkie bin, immer gewesen bin, und für jemanden wie mich ist Twitter der Link-Hub schlechthin zu den Nachrichten der Welt.

Nur blieb es nicht bei den Online-Artikeln. Wenn mich etwas beschäftigt, will ich mehr wissen. Aus dem Link-Hub wurde auch ein Hashtag-Hub. Und irgendwann wurde es ungesund. 

Also setzte ich am Freitag mit der Arbeit aus und ging auf einen langen Spaziergang um meine Gedanken zu sortieren. Dabei merkte ich, dass es da eigentlich gar nicht viel zu sortieren gab, weil eigentlich schon alles klar war; ich musste es nur noch umsetzen.

Der Entscheid, meinen Twitter-Account zu löschen, war nur einer von vielen. Ich habe auch auf Facebook den Schlussstrich gezogen, nicht ganz so heftig wie auf Twitter. Das hat zwei Gründe: Zum einen hat mich Facebook sowieso nie interessiert; ich kann also locker-flockig meine Accounts einfach stehen lassen ohne dort was zu posten. Zweitens ist unser Verlag da bux auf FB, da muss und will ich mindestens aus verlegerischen Gründen noch mit einem kleinen Zeh auf der Plattform bleiben.

Was ich nicht lösche: den Blog und Insta. Den Blog, weil er mir von allen Social Media Kanälen immer der liebste war. Insta, weil ich als Autorin wenigstens auf einer Plattform noch zu finden sein sollte, und Insta ist so herrlich pflegeleicht.

Die wirklich weitreichenden Entscheide habe ich schon vor einer Weile getroffen, sie aber auf diesem Spaziergang für mich noch einmal besiegelt: Ich werde weiterhin voll und mit ganzem Herzen Verlegerin bleiben. Als Autorin fahre ich massiv runter. Das bedeutet in erster Linie sehr viel weniger Lesungen, vor allem keine Teilnahme an offiziellen Schullesetouren mehr, sondern nur noch Einzellesungen auf direkte Anfragen von Veranstaltern. Und auch das Schreiben werde ich sehr ruhig und entspannt angehen. 

Ich habe für mich den Augenblick dieser für mich wichtigen und richtigen Entscheide fotografisch festgehalten. Es ist der passende Ort dafür. Wunderschön und ruhig. 

 
Danach ging ich nach Hause, löschte den Twitter-Account und stellte bei FB eine Art Pausenzeichen ein.

Montag, 10. August 2020

Mein Social Media Leben

Ich war in den letzten Wochen häufig in den Bergen. Zum Schreiben, zum Wandern, zum Gärtnern, zum Handwerken - halt einfach zum Leben. Es ist ein genügsames Leben dort oben, eins, in dem Social Media eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Facebook kommt in diesem Leben gar nicht vor. Ich poste ab und zu ein Foto mit wenig Text auf Insta, werfe gelegentlich einen Blick in Twitter und ertappe mich manchmal bei dem Gedanken, dass ich wohl gar keine Social Media hätte, wenn ich nicht Autorin wäre.

Gar kein Social Media Leben geht in meinem Beruf natürlich nicht. Aber ich kann es - noch mehr - entschlacken. Weshalb ich mich entschieden habe, mein eh schon sehr bescheidenes Facebook-Leben nochmals einen Zacken herunterzufahren. Ich mache meinen FB-Autorinnenaccount dicht, zusammen mit zwei Seiten, die ich für Bücher von mir geöffnet habe, und bündle alles in meiner Privatchronik. 

Insta mag ich wesentlich besser als FB. Dort bleibe ich aktiv, werde aber weiterhin nach Lust und Laune und ohne wirkliches Konzept und eine klare Strategie posten. Das mag zwar nicht sehr förderlich sein, aber ich schaffe das einfach nicht und will es auch gar nicht wirklich schaffen. Um auf Insta erfolgreich zu sein, müsste ich viel mehr interagieren, viel mehr Zeit investieren, aber ich lebe nun mal einfach viel lieber in der realen Welt als mich täglich stundenlang in den Social Media aufzuhalten.

YouTube mag ich eigentlich, es macht mir sogar Spass, aber ich erreiche dort viel zu wenig Menschen als dass es sinnvoll wäre, mich mit Vollgas in die (aufwändige) Produktion von Clips zu stürzen. Da bleibe ich beim Spass und mache Videos, wenn ich grad Zeit und Lust habe.

Bleibt mein Blog. Auch hier bin ich zu wenig regelmässig unterwegs, um mir wirklich eine Leserschaft aufzubauen. Andererseits liest eh kaum mehr jemand Blogposts, weshalb das keine Rolle spielt.

Dazu kommt das Wissen um stets neue Plattformen, um das Funktionieren und die Mechanismen der Social Media. Beides zeigt mir klar auf, wo meine Grenzen liegen und dass ich - egal, was ich tun würde - immer allem nur hinterherhecheln würde.

Ich fürchte, das liest sich verbittert. Ist es jedoch nicht. Ich schreibe diese Zeilen ruhig und gelassen, im Wissen darum, dass es beruflich unklug wäre, in den Social Media überhaupt kein Lebenszeichen von sich zu geben, aber auch im klaren Bewusstsein darüber, was machbar und möglich ist und was nicht. 

Das Gute daran: Wenn ich mich durch die Social Media nicht stressen lasse, wenn ich auf diesen Plattformen genau das tue, wozu ich Lust habe und wann ich Lust darauf habe, dann macht es sogar Freude und Spass. Professionell ginge anders. Ich weiss. Aber für mich passt das so.


  

Donnerstag, 4. Juni 2020

Einblicke in mein Leben als Autorin

Diesen Mai hätte ich eine Lesung an einer Kantonsschule gehabt. Die Jugendlichen haben sich intensiv darauf vorbereitet - und dann musste die Lesung abgesagt werden. Ich habe ihre Fragen per Video beantwortet - in fünf Teilen. Hier der erste davon. Es geht um mein Leben als Autorin. Um die Fragen, was mir am Schreiben am meisten Spass macht, wo ich die Inspiration für die Geschichten herhole, ob meine Figuren von meinem persönlichen Leben beeinflusst sind/werden, ob ich Vorbilder habe, was das Schönste an meinem Beruf ist und wie zufrieden ich mit meinen Büchern bin.


Freitag, 21. Februar 2020

Blue Blue Eyes Lesenacht auf Instagram

Heute Abend um acht Uhr startet die Blue Blue Eyes Lesenacht auf Instagram (@lostsoulsltd). Es ist meine erste Lesenacht auf Insta, ich habe also nicht wirklich eine grosse Ahnung, was da passieren wird und wie es funktioniert.

Was ich weiss: An verschiedensten Orten in der Schweiz, Deutschland und Österreich lesen Leute im Buch Blue Blue Eyes. Sie kommentieren, fragen, nehmen an Umfragen teil und können bei einem Wettbewerb mit tollen Preisen mitmachen. Josia Jourdan, der den Lost Souls Account betreut, leitet durch die Nacht. Ich habe ein paar Videoclips dazu aufgenommen und mache fleissig mit (so weit meine Instakenntnisse reichen).

Ich bin gespannt und freue mich.


Mittwoch, 31. Juli 2019

Ein Rückblick auf die "Ich, Onkel Mike und Plan A" Blogtour

Anfang Juli gingen Leon und Onkel Mike auf Blogtour, als Tourorganisator amtete Joisa Jourdan. Es war nicht nur für Leon und Onkel Mike die erste Blogtour, es war auch meine erste.


Mein Fazit dieser Tour: Ich bin begeistert und beeindruckt. Hier die Gründe:

Ich war bei wunderbaren BloggerInnen zu Gast, die das Buch nicht nur lasen und rezensierten, sondern sich auch zu einem spezifischen Thema Gedanken machten.

Jede(r) von ihnen hat sich für das Bild zur Tour etwas Besonderes einfallen lassen. Guckt mal:

 Josia Jourdan

 Zeilenfluch
 Perolicious


Lesemagier

Diese Bilder fanden auch Eingang in andere Social Media Kanäle.
Damit bekam das Buch eine breite Plattform. BoD, der Verlag, bei dem ich das Buch herausgegeben habe, sprang auf den Zug auf und teilte die Bilder in seinen Storys; ich wiederum konnte die Posts und Storys ebenfalls teilen und das Buch und die Geschichte in immer wieder anderem Licht zeigen.

Rezensionen für die Bücher-Plattformen.
Die an der Tour beteiligten BloggerInnen stellten ihre Rezensionen nicht nur in Blogs online, sondern auch auf Bücherplattformen.

Ich habe neue BuchbloggerInnen kennengelernt. 
Die Links zu ihren Bücherblogs findet ihr neu in meiner Blogroll.

Lust und Mut auf weitere Online-Abenteuer.
Diese Aktion hat Lust und Mut auf weitere Online-Abenteuer gemacht. Im August startet deshalb eine Lesetour auf Lovelybooks, für die ihr euch schon bald bewerben könnt. Ich bin gespannt und freue mich darauf. Details folgen schon bald in einem neuen Post. Also: Stay tuned.

Leon, Onkel Mike und ich danken Josia, Zeilenfluch, Perolicious und dem Lesemagier ganz herzlich für ihre Gastfreundschaft.

PS: Nach der letzten Blogstation wurden die Sieger des mit der Tour verbundenen Gewinnspiels ausgelost. Herzliche Gratulation den zukünftigen Besitzern des Buches.


Mittwoch, 15. Mai 2019

Ready for Social Media

Ich bin diesen Monat fleissig auf Lesetour. Aber nicht so fleissig, dass ich keine Zeit mehr für andere Dinge habe. Und so habe ich mir heute Morgen überlegt, wie ich das Buch Blue Blue Eyes in Szene setzen möchte. Grund: Es wurde die letzten paar Lesungen besonders häufig als Vorlesebuch gewählt.

Zuerst habe ich es mit alten Schiffsplanken, Muscheln und Glasflaschen probiert. Mit mässig zufriedenstellendem Resultat. Dann ohne Flaschen. Und dann fiel mir der alte Schiffsteil ein, den ich letztes Jahr in Frankreich gekauft hatte. Der steht ziemlich weit oben auf einem Fenstersims im Treppenhaus. Ich quetschte das Buch davor, bezog Stellung und wollte auf den Auslöser drücken, doch bevor ich dazu kam, glitt das Buch ab und landete mit einem heftigen Knall im Treppenhaus.

Also musste der Schiffsteil runter. Dann hinauf ins Arbeitszimmer auf die Couch, das Buch schön vor dem Schiffsteil drapiert und abgedrückt. Im Bullauge spiegelte sich öde die Holzdecke. Also wurde ich erfinderisch => Ich wollte in den Spiegel. Das war einfacher gedacht als ausgeführt. Aber schlussendlich war ich am Ziel.

Wie lange das alles gedauert hat? Wollt ihr gar nicht wissen (hihi). Aber hier ist es, das Bild. Tschakka!

Donnerstag, 7. Februar 2019

Meine neue Webseite

Schon seit einer Weile empfängt ein sehr freundlicher Schneehase die Besucher meiner Webseite und weist darauf hin, dass eine neue Seite in Arbeit ist. Eigentlich hätte das mit der Baustelle ja viel weniger lange dauern sollen, aber so ist nun mal das Leben: Es wirft einem Termine ins Haus, Arbeitsberge vor die Füsse und Grippen an den Kopf. Mein Webmaster Michael Hamannt kann nichts für die Verzögerungen - ich liefere zu langsam. Und ich habe jede Menge Spezialwünsche.

Der Schneehase grüsst also noch ein Weilchen, was ich überhaupt nicht tragisch finde. Alles, was es über mich zu wissen gibt, steht auch hier im Blog. Ich schaue der Seite beim Wachsen zu und freue mich darüber, wie toll sie wird. Für euch habe ich auch das "Gschpänli" vom Schneehasen ausgegraben. Hier sind sie beide:


Freitag, 19. Oktober 2018

Darf ich vorstellen: Mein Bullet Journal

Seit Anfang Oktober führe ich ein Bullet Journal. Warum ich mich dazu entschieden habe könnt ihr hier nachlesen und hier nachgucken. Nun löse ich mein Versprechen ein und gebe euch einen kleinen Einblick in mein Journal und die Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe / mache.

Eigentlich wollte ich bis Ende Jahr nur ein kleines Test-Journal führen, habe mich aber im Laden gerne zum Kauf eines richtigen Journals verführen lassen, es samt dazugehörigem Stift gekauft und gleich mit viel Spass eine kurze Restjahresübersicht gestaltet, samt Grundfarbenplanung für die ersten drei Monate.


Für die Gestaltung meiner Oktober-Deckblattseite habe ich mir im Internet Muster angeschaut und mir überlegt, wo ich im Oktober meine Schwerpunkte setzen möchte.


 Meine vier wichtigsten Schwerpunkte sind in diesem Monat:
  • mein Garten
  • die Neugestaltung unseres Schlafzimmers
  • das Schreiben
  • mein Umgang mit den Social Media
Dazu habe ich Symbolzeichnungen gemacht, was nicht ganz einfach war, da mir jegliches Zeichnungstalent fehlt. Zum Glück gibt es im Internet zu gar allem sogenannte Doodles. Ich habe mir passende ausgedruckt und dann abgezeichnet, so gut ich es eben kann.

Da in allen Journals, die ich mir angeschaut habe, Tracker vorkommen, habe ich meine Tracker auf die linke Seite gestellt.

S = Schreiben
db = der da bux Verlag
L = Lesungen
I = Ideen
R = Räume (in diesem Fall das Schlafzimmer)
G = Garten
E = Essen
W = Gewicht

(Anmerkung am Rande: Das mit dem E und W hat einen besonderen Grund: Ich lebe seit April dieses Jahres die Methode 16/8, wobei ich auf nichts verzichte und gar alles esse, einfach nur innerhalb von 8 Stunden. Diese Methode ist die erste, die mich überzeugt; ich finde Diäten zum Brüllen, habe seit gefühlten 100 Jahren keine mehr gemacht, will meine Ernährung nicht umstellen, weil das sowieso nie langfristig funktioniert, sondern stets von allem essen können. 16/8 erlaubt mir das.)

Auf der rechten Seite habe ich mich für Lesungen, Termine und Highlights entschieden und weiss jetzt schon, dass ich diese Seite im November ganz anders gestalte.

Den Monat habe ich mir in einzelne Tage aufgeteilt. Am Ende jeden Tages schreibe ich auf, was ich gemacht habe, male den Tag in der passenden Farbe aus (gelb = zufrieden und glücklich / blau = unzufrieden, nicht so glücklich / rot = grässlich; wobei das rot eingefärbte Datum nichts mit meiner Laune zu tun hat).
 

Ich habe sehr schnell gemerkt, dass die Felder viel zu klein sind, vor allem, dass mir die tägliche to-do-Liste fehlt. Deshalb habe ich für den November schon eine andere Einteilung geplant: Erst den ganzen Monat, wo ich mir die Termine eintrage, dann eine Wochenplanung mit genügend grossen Feldern für eine to-do-Liste und einen Mood-Tracker am Ende.


Dann habe ich zu sämtlichen Punkten, die auf der Trackerliste sind, Doppelseiten eingerichtet. Hier als Beispiele meine Seite über die Schlafzimmerumgestaltung (die Bilder dazu fehlen noch) und die Seite über die Koordination und den Einsatz meiner Social Media Kanäle; auch sie ist unvollständig, aber der Monat ist ja auch noch nicht zu Ende. (Die Doppelseite mit der Übersicht über die Oktober- und Novemberlesungen könnt ihr hier anschauen.)


Mein Zwischenfazit: Ich merke, dass mir das Bullet Journal guttut und habe mir fest vorgenommen, es weiterzuführen. Bis jetzt habe ich zusätzlich zum Journal noch meine Jahresagenda, aber ich plane, sie nächstes Jahr ins Bullet Journal zu integrieren und dann nur noch einen einzigen Planer zu haben.

Ich habe begonnen, auf Instagramm Accounts mit Bullet Journals zu folgen und lasse mich gerne von ihnen inspirieren.

Samstag, 13. Oktober 2018

Den Blog neu einrichten und gestalten

Anfang Oktober habe ich begonnen, ein Bullet Journal zu führen, also eine Agenda, die man selber gestaltet. Alles, was man hat, sind leere Seiten mit Punkten; wie man dieses Journal ein- und unterteilt und ausfüllt, ist der Fantasie überlassen. Was mir daran besonders gefällt: Bevor man mit den Einträgen beginnen kann, muss man seine Gedanken sortieren und sich überlegen, wo man die Schwerpunkte setzen will. Wie ich das getan habe und was dabei im Entstehen ist, erzähle ich euch in einem anderen Blogpost, denn heute geht es um die Folgen, die das Führen des Bullet Journals mit sich bringt. Dazu muss ich etwas ausholen.

Gestern fuhr ich nach einer längeren Pause (auch darüber mehr in einem der nächsten Blogposts) ins Haus in den Bergen, um den Kopf fürs Schreiben freizuhaben. Es hat geklappt. Ich geriet in einen Flow, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe. Ein tolles Gefühl!

Heute Morgen schaute ich aus dem Fenster.


Weil ich gestern ein Kapitel einer Geschichte abgeschlossen hatte und für das neue erst einmal Anlauf holen wollte, entschied ich mich, in diese wunderbare Landschaft hinauszugehen, meine Lieblingsspazierrunde unter die Füsse zu nehmen und den Ideen Raum und Zeit zu geben.

Schon bald war ich mittendrin im nächsten Kapitel. Und nein, es handelt nicht von lieblichen Landschaften und netten Bergbäuerinnen oder gemütlichen Wanderern - es wurde geschlagen, geblutet, geschrien, gelogen und geweint. Ich finde das jedes Mal faszinierend: dieses gemütliche Laufen durch eine idyllische Landschaft in Kombination mit wildesten und düstersten Gedanken. Ja, das funktioniert tatsächlich, keine Ahnung, wieso.


Irgendwann schweiften meine Gedanken ab. Zum Bullet Journal. Zu meinen Monatsschwerpunkten. Zu meinen Plänen, meine Social Media besser zu koordinieren. Und dann war sie plötzlich da, die Idee: Ich werde den Blog neu ausrichten und dabei an die Themen meines Bullet Journals anknüpfen. Es soll weggehen vom reinen Autorenblog (was es eigentlich nie war), hin zu einem, der mein Leben mehr und besser spiegelt.

Schreiben ist immer noch ein sehr wichtiger Aspekt meines Lebens, vor allem ist es immer noch mein Beruf. Aber es ist ein zweiter dazugekommen. Ich bin schon seit längerer Zeit auch Verlegerin. Und Hobbygärtnerin (ohne grünen Daumen). Und Handwerkerin (mit zwei linken Händen). Und politisch und sozial engagiert denkender Mensch. All das - und noch mehr - soll hier im Blog Raum erhalten. Zum Glück heisst er "Kreuzundquer" :-) Es würde mich freuen, wenn ihr euch mit mir darauf einlassen würdet. Wohin es gehen wird? Werden wir sehen. Der Weg ist das Ziel, wie man so schön sagt.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Die Zahl 200 geknackt

Nein, es geht nicht um Hühnerställe schwimmen nicht (dort steht ja die magische Zahl von 52 verkauften Exemplaren als Ziel im Raum, im Augenblick noch etwas einsam, doch das wird schon). Es geht um meinen YouTube-Kanal. Der lag viel zu viele Monate brach. Ich hätte zwar jede Menge Ideen gehabt, was ich da alles hochladen möchte, aber Beiträge oder gar Trailer für YouTube zu machen, ist eine sehr zeitintensive Angelegenheit. Und wenn mir in diesen Monaten etwas besonders gefehlt hat, dann die Zeit. Jetzt, ausgerüstet mit neuen Vorsätzen und Projektideen, habe ich Zeit. Einen neuen Clip (zum Thema Zeit, Prioritäten und Vorsätze) habe ich schon hochgeladen, andere werden folgen.

Als ich den Clip vorgestern online stellte, sprang mir die Zahl meiner Abonnentinnen ins Auge. 199. Genau einer weniger als 200. Das fuchste mich. Also bat ich auf Facebook und Twitter um Hilfe. Und siehe da: Die Zahl 200 ist geknackt. So gut. Allen, die das möglich gemacht haben, sei herzlich gedankt. (Wenn ihr auch dazugehören möchtet, klickt hier.)

Samstag, 25. November 2017

24'318 und ein paar andere Dinge


Bei 24‘318 Wörtern musste ich es mir definitiv eingestehen: Ich hatte mich in den Schilf geschrieben und zwar so richtig. Da halfen auch die Korrektureinträge im Notizbuch für spätere Überarbeitungsrunden nicht mehr; es waren zu viele geworden. Ich hätte trotzig weiter im Schilf herumgeistern können, sprich, einfach irgendwas schreiben können, bis hin zu den 50‘000 Wörtern, die es braucht, um NaNoWriMo erfolgreich zu beenden. Ich entschied mich anders. Ich begann, den Text von vorne her zu überarbeiten. Das bringt mich dem NaNoWriMo Ziel keinen Schritt näher, im Gegenteil. Ich kürze grad gnadenlos zusammen. Und trotzdem bringt es mich weiter, nämlich in Richtung einer guten Geschichte.

Vielleicht hätte ich es mir anders überlegt und mich volle Pulle reingehängt, wenn ich diesen Monat nichts anderes zu tun gehabt hätte, als zu schreiben. Aber ich war beinahe zweieinhalb Wochen auf Lesetour und habe es genossen, zum ersten Mal seit Jahren nicht mit einer Deadline im Nacken unterwegs zu sein. Ich hatte endlich Zeit, mit AutorenkollegInnen abzumachen, mich mit ihnen auszutauschen und in gemütlichen Runden zusammenzusitzen.

Im Dezember werde ich mich trotz dieser Novembererfahrung begeistert in den GaPriWriMo (Gabathuler's Private Writing Month) stürzen, denn erstens brauche ich dafür höchstens 40‘000 Wörter, habe ein fertiges Konzept und vor allem auch eine Erzählstimme, an der ich wochenlang herumexperimentiert habe – und ein erstes Kapitel. Kommt dazu, dass ich im Dezember nur noch sehr wenige Lesungen habe. Das sollte also zu packen sein.

Bei da bux stehen nach einer kurzen Verschnaufspause im Dezember wieder erste Arbeiten für unseren Verlag an. Ich freue mich darauf, das erste Manuskript lektorieren zu dürfen.

Ebenfalls auf meiner To-Do-Liste für den Dezember steht die Weiterarbeit an meinem nächsten Self Publishing Projekt: Ich bereite meinen vergriffenen Titel „Starkstrom“ neu auf. Dabei überarbeite und kürze ich die Geschichte, suche einen neuen Titel und mache mir schon mal erste Gedanken zur Covergestaltung. Das Gute daran ist, dass es nicht eilt. Ich kann mir damit so viel Zeit lassen, wie ich möchte.

Zeitlich ziemlich durchgetaktet ist dafür die Autillus-Agenda. Da steht am 6. Dezember eine Vorstandssitzung an, in der wir auf das Vereinsjahr zurückblicken und die Jahresversammlung vorbereiten, die am 10. Januar 2018 stattfindet. Ich freue mich auf beide Anlässe, denn die Schweizer Kinder- und Jugendbuchszene lebt, wir haben tolle Mitglieder, die tolle Bücher schaffen und mit viel Kreativität, Motivation, Energie und Tatendrang Neues ausprobieren. Lest doch einfach mal in unseren Blog rein und lasst euch anstecken, zum Beispiel, indem ihr als Weihnachtsgeschenk zu einem Buch eines unserer Mitglieder greift (es muss ja nicht immer Heidi oder der Schellenursli sein).

Last but not least habe ich mir vorgenommen, meinen youtube Kanal wieder etwas weniger stiefmütterlich zu behandeln und mehr zu bloggen. Auch für Instagram habe ich so meinen Ideen. Und vielleicht mache ich ja doch noch einen Trailer zu „Hundert Lügen“. (Es gibt einen Grund, weshalb es keinen Trailer gibt, aber das ist eine andere, extrem frustrierende Geschichte, über die ich vielleicht mal was schreibe, wenn ich genügend Abstand habe, um darüber lachen zu können.)

Erst einmal freue ich mich, wieder zuhause zu sein. Und auf das The Beauty of Gemina Konzert heute abend!!!


Samstag, 18. November 2017

Into deep - intensiv leben

Ich war ein paar Tage offline in den Bergen. Am Autillus-Projekt weiterarbeiten. Schreiben. Wandern.

Zum Autillus-Projekt: Es ist noch nicht spruchreif, denn noch immer können mir bürokratische Hindernisse in den Weg kommen. Ich arbeite trotzdem mit viel Freude daran, denn wenn das, was ich vorhabe, nicht klappt, habe ich einfach einen genial schönen Privatraum im Stall in den Bergen. Die letzten paar Tage bin ich einen grossen Rutsch vorangekommen. Was ich schon mal verraten kann: All die Bücher in den Bildern am Ende des Beitrags stammen von Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden (AutorInnen und IllustratorInnen).

Zum Schreiben: Ich bin nicht sicher, ob ich die 50'000 NaNoWriMo Wörter schaffe. Mein Krimiplot wird immer dichter, und eigentlich müsste ich jetzt im Text zurückgehen und einige Textstellen ändern / anpassen. Weil das bei NaNoWriMo zeitlich schlicht nicht drinliegt, notiere ich mir laufend Dinge, die ich beim Überarbeiten ändern will. Gestern habe ich kurz überlegt abzubrechen, mich aber umentschieden. Ich will diesen Flow nützen und den Rohentwurf fertig machen. Ein grosser Problempunkt im Augenblick: Mein Krimi ist zu statisch, das muss ich dringend ändern.

Zum Wandern: Über dem Nebel. Bei strahlend blauem Himmel. Zuckerweissen Bergspitzen. Buntem Herbstwald. Im Kopf wachsen die Ideen.

Generell: Ganz viel Zeit und Musse. Mir wird immer bewusster, wie viel Zeit ich hier im Tal unten mit Social Media verbrate. Ich fahre deshalb einen Teil davon runter. Einen ersten Schritt habe ich gestern getan: Ich habe meine private Chronik auf FB auf Eis gelegt und werde fortan nur noch auf meiner Facebook-Autorenseite aktiv sein. Meine Social Media Schwerpunkte lege ich neu auf Instagram, youtube und vor allem zurück in diesen Blog.

Instagram mag ich, weil ich Bilder mag. Ich mag es, weil dort auch die Jugendlichen sind, die meine Bücher lesen und besprechen. youtube begeistert und fasziniert mich, weil ich auch bewegte Bilder sehr mag. Ich möchte wieder mehr Videos machen.

Am persönlichsten waren die ganzen Jahre immer die Beiträge hier im Blog. Hier geht alles tiefer als auf allen anderen Medien. Das Private, also das Familienleben bleibt jedoch auch hier - mit seltenen Ausnahmen - aussen vor.

So, und jetzt zu den Bildern von meinem Projekt in den Bergen: