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Dienstag, 11. April 2023

wasichwirklichwill

Die Tage über Ostern habe ich im Haus in den Bergen verbracht. Ich habe einen Text fertig überarbeitet,  bin mit Herrn Ehemann auf längere Spaziergänge, habe gegessen und geschlafen. Mehr nicht, denn gestern, also am 10. April, war der Abgabetermin für den Text in seiner neuen Form. Ich empfand es als grosses Glück und Privileg, mich in das vertiefen zu können und zu dürfen, was gerade wichtig ist.

Im Text, den ich überarbeitet habe, gibt es eine Schlüsselstelle. wasichwirklichwill. Genau so geschrieben. Ein Wort. Es ist das Wort, das nicht nur meinen Prota, sondern auch mich schon eine Weile beschäftigt. Und wie mein Prota wusste ich erst einmal, was ich NICHT will. Das, so finde ich, ist ein guter Anfang. Mittlerweile bin ich unterwegs zum wasichwirklichwill: Ich will in dieser schwierigen Branche, in der ich arbeite, meine Integrität und Würde behalten. Das klingt logisch und einfach, ist es jedoch nicht. Ich suche für mich immer noch und immer wieder, den Weg den ich gehen kann.

Antworten finde ich im Gehen, in meinem #walkingmayway. Ich finde sie in der Natur, in der Stille, in der Abgeschiedenheit. Manchmal so sehr, dass mir die Rückkehr in den Alltag schwerfällt. Ich merke, wie sich mein Schwerpunkt verlagert, wie ich längere Auszeiten brauche.

Letztes Jahr wollte ich zur Schreibnomadin werden, aber dann hat mir mein Knie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieses Jahr wollen es Herr Ehemann und ich noch einmal versuchen. Wir haben uns wunderbar entlegene Orte ausgesucht, die wir erwandern möchten. Es zeichnet sich ab, dass ich mich auf die Nomadin reduzieren möchte, ohne das Schreib davor. Ich glaube, 2023 ist das Jahr, in dem ich mir diese Auszeit beim Schreiben schenke. Das, so finde ich, ist eine gute Fortsetzung ...

Dienstag, 31. Juli 2018

Anthologien, Teil 3 - Vom Schreiben der Geschichte

Gestern bin ich mit der Geschichte für eine Anthologie fertig geworden. Kaum hatte ich die Ankündigung für diesen Blogeintrag auf Instagram gepostet, fragte jemand: „Was für eine Anthologie?“

Vorneweg: Im folgenden Text findet ihr sehr viele Infos – aber nicht, worum es in der Geschichte geht und wo sie veröffentlicht werden soll. Das liegt nicht an mir, sondern daran, dass Verlage es nicht so gerne haben, wenn man zu viel zu weit im Voraus verrät.

Was ihr erfahren werdet:
  • wie ich dazu gekommen bin, diese Anthologiegeschichte zu schreiben
  • wie ich an das Thema herangegangen bin
  • was sich dabei auf den Kopf gestellt hat
  • wie der Text entstanden ist
  • warum das Schreiben so lange gedauert hat (und das Überarbeiten noch länger)
  • Erleichterung (und ein Fragezeichen) 

Wie ich dazu gekommen bin

Meine Agentin rief mich an und sagte: "Ich weiss, du willst keine Anthologiegeschichten mehr schreiben, aber hör mir bitte einfach zu, ich denke, das Thema könnte dich interessieren." Ich hörte zu und wusste längst, bevor meine Agentin all ihre Argumente vorgebracht hatte, dass ich diese Geschichte schreiben wollte. Unbedingt. Deshalb sagte ich einfach „Ja.“ Ein paar Tage später kam eine Mail mit den Eckdaten und Vorgaben vom Verlag: Pitch (Zusammenfassung der Geschichte in ganz wenigen Sätzen) bis Mitte Mai, Geschichte bis Ende Juli. Zeitlich passte das für mich perfekt.

Wie ich an das Thema herangegangen bin

Das Thema ist eins, das mich seit Jahren umtreibt und über das ich unzählige Diskussionen geführt habe, sprich, ich wusste, dass ich diese Geschichte aus dem Bauch und aus dem Herz schreiben würde. Ansatzpunkte hatte ich viele, aber dann fehlten mir die Ideen. Ich begriff nicht, weshalb. Grübelte … und grübelte … und grübelte. Bis mich die Erkenntnis wie ein Schlag auf den Kopf traf.

Was sich dabei auf den Kopf gestellt hat

Ich war von der falschen Seite her gekommen. Was ich vorhatte, konnte nicht funktionieren. Das Problem: Wenn ich von der anderen Seite herkam, schrammte ich nicht knapp neben dem Thema vorbei, sondern rammte und versenkte es. Ich erzählte es meinem Mann. Er meinte: „Nein, schmerzlicher Volltreffer mitten ins Thema.“ Ich redete mit Frau Tochter und Herrn Freund von Frau Tochter. Sie gaben meinem Mann recht. DAS ist es genau, Mam, sagten sie. Darum geht es. Thema voll erfüllt.

Nun, gut möglich. Aber dem Verlag würde das nicht gefallen. Ich schrieb meiner Agentin, dass ich einen U-Turn gemacht hatte und das Thema von der Gegenseite angehen wollte. Dass ich die Geschichte so und nicht anders schreiben würde, und wenn der Verlag sie so nicht wolle, sei ich weder traurig, noch wütend, sondern würde es verstehen. Aber ich könne nicht anders.

Der Verlag hatte logischerweise Fragen. Wollte mehr wissen. Ich konnte ihm nicht mehr geben, denn ich wusste nur, wie ich das Thema angehen wollte, hatte aber keine konkrete Idee für eine Geschichte und im Mai auch keine Zeit, mir eine einfallen zu lassen. Der Pitch beschrieb die Absicht, mehr nicht. Auch hier hätte ich verstanden, wenn der Verlag dankend abgewunken hätte. Hat er aber nicht.

Wie der Text entstanden ist

Ich machte Notizen. Redete mit Josia Jourdan über das Befinden der heutigen Jugend. Schrieb in Stichworten auf, was in der Geschichte stehen sollte, nichts Konkretes, sondern eher ein roter Faden. Ich wusste nicht, wie sie enden würde. Dann schrieb ich die Geschichte so, wie ich immer schreibe: langsam, immer wieder zurück und ändern, umbauen, hinzufügen, wegnehmen, über mehrere Wochen verteilt. Der Entwurf hatte 23 Seiten. Kein Problem, dachte ich. Beim Überarbeiten würde ich locker auf 20 kommen.

Warum das Schreiben so lange gedauert hat (und das Überarbeiten noch länger)

Blöderweise merkte ich beim nochmaligen Durchlesen der Eckdaten und Vorgaben, dass es höchstens 12 sein dürfen und nicht 20, wie ich gemeint hatte. Also begann ich zu kürzen. Beim Kürzen überarbeitete ich auch (ich sehe euer Augenrollen!). Nach jeder Runde waren es weniger Seiten. Bis ich runter auf 14 war. Irgendwann gegen Ende Juli wachte ich mitten in der Nacht auf und wusste, dass das Ende nicht stark genug war. Was heisst da, nicht stark genug. Es war weder schlüssig, noch stark noch irgendwas. Einfach nur sentimental, inkonsequent und öd.

Also noch mal. Ich begann von neuem mit dem Überarbeiten. Runde um Runde um Runde. Letzten Samstag fuhr ich zu einem Autorentreffen nach München. In den sieben Stunden Hin- und Rückfahrt kam ich der Sache immer näher. Ich druckte mir den Text ein letztes Mal aus, nahm ihn mit in die Berge und … überarbeitete. Sonntagabend um 18.00 war er fertig. Dachte ich.

Erleichterung (und ein Fragezeichen) 

Beim Wandern heute sind mir noch ein paar Dinge eingefallen, die ich ändern wollte. Auf der Bahnfahrt nach Hause auch. Also ... ja, genau, überarbeiten. Text noch einmal ausdrucken. Mir laut vorlesen. Ändern. Text erneut ausdrucken und dann noch einmal lesen. Letzte Anpassungen. Kurz nach Mitternacht ist der Text raus.

Ich bin zufrieden und erleichtert, allerdings mit einem Fragezeichen. Ich weiss, dass es der Text geworden ist, den ich schreiben wollte. Ich weiss aber nicht, ob dieser Text in die Anthologie passt. Es ist immer noch möglich, dass der Verlag abwinkt. Die Anthologie wird gut, das weiss ich, ob mit oder ohne meinen Beitrag. Das Thema ist wichtig, das Konzept der Anthologie gefällt mir. Ich freue mich darauf. Und jetzt geh ich schlafen.

Sonntag, 17. Juli 2016

Von Arbeitsbergen, deren Abtragen und von Neuauflagen

Das Wetter in den Bergen war ideal, um meinem Arbeitsberg zu Leibe zu rücken: Der Schnee kam ziemlich nah, der Nebel hüllte mich ein, der Bach hinterm Haus führte viel Hochwasser, begleitet von lautstarkem Rauschen und grummigem Steingrollen, die Temperaturen waren schottlandmässig. Da gab's nicht viel anderes zu tun, als zu überarbeiten, lektorieren und schreiben. Und mich am Freitag so richtig zu freuen. Am 15. Juli ist nämlich die Neuauflage von "dead.end.com"erschienen. Herzlichen Dank an die Leute vom Thienemann Verlag für die Neuauflage und das tolle, neue Cover! 

Und wie immer ist der Postbote zwischen Deutschland und der Schweiz mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs, denn sowohl das Ansichts- als auch die Belegsexemplare sind noch nicht bei mir eingetrudelt. Aber irgendwann wird er dann klingeln, der sportliche Postbote, und mir das Buch in die Hand drücken. Bestimmt. Bis dahin bleibt die Vorfreude.

Dienstag, 28. Juli 2015

Wenn vorne am Auto ein Schweinwerfer sitzt

Das Überarbeiten der "50 Riesen" hat länger gedauert als geplant. Ich bin im hinteren Teil des Buches über etwas gestolpert, das mich sehr gestört hat - und habe deshalb nicht nur in die Sprache des Textes eingegriffen, sondern auch in seine Handlung. Jetzt ist er in einer ersten Neuversion fertig und soeben an eine kritische Prüferin gegangen. Ein weiterer Schritt auf meinem Self Publishing Weg.

Ganz einfach zu eliminieren war ein Fehler, den im Originalmanuskript alle übersehen haben: Ich, die Lektorin und auch die Korrekturleserin. Es war ein Schüler, der mich lachend fragte, ob meine Autos Schweine werfen.

Freitag, 24. Juli 2015

Den eigenen Text lektorieren

Ich arbeite an meinem Self Publishing Projekt. Ursprünglich wollte ich den Inhalt von 50 Riesen nur leicht überarbeiten. Mittlerweile schleife und feile ich mit Spass an meinem alten Text. Und plötzlich bin ich so was wie meine eigene Lektorin. Aber keine Bange! Bei mir ist nicht Endstation. Der Text kommt danach unter - externe - fachkundige Augen. Das Beste: Lektorieren sollte man nicht am Bildschirm, sondern am ausgedruckten Text. Weshalb ich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden kann. So gut!

Samstag, 4. April 2015

Red Rage - aus dem Manuskript

Ich überarbeite. Hier ein kleiner Blick in den Text. Die gewählte Stelle ist dem Wetter vor dem Fenster angepasst. Im Gegensatz zu Ayden hat mein Aufenthaltsort nämlich Fenster. Zur Figur von Ayden gibt es morgen in der Reihe "Auf den Spuren der Lost Souls" übrigens einige Hintergrundinformationen.


Das Wasser sammelte sich in den kleinen Zwischenräumen der steinernen Mauern und rann von dort auf den Boden. Erst nur in dünnen Rinnsalen, doch als das Grollen des Donners näher kam und das Gewitter heftiger wurde, strömte es in das Verlies, weichte den Boden auf, füllte erst die Unebenheiten zu Pfützen auf und verwandelte dann die ganze Zelle in eine stinkende Kloake. Ayden rettete die letzten verbliebenen Essensreste in seine Hosentaschen. Eine halbe Packung Chips. Ein zu zwei Dritteln aufgegessener Schokoriegel. Nach der langen Gefangenschaft kostete ihn die Aktion seine ganze Kraft. Zittrig wie ein alter Mann stützte er sich mit den Händen gegen die Mauer und wartete auf das Nachlassen des Schwindels, der ihn mittlerweile bei jeder Bewegung erfasste. An die zwei angegammelten Brotscheiben erinnerte er sich erst, als es zu spät war. Bestimmt schwammen sie längst aufgeweicht in der Brühe zwischen seinen Füßen. Sehen konnte er sie nicht, nur fühlen und riechen.
Das Verlies hatte keine Fenster. Wände und Decke waren aus Stein, die verriegelte Tür über den zwei Stufen aus hartem, metallbeschlagenem Holz, der Boden aus Lehm. Ayden hatte jeden Quadratzentimeter abgetastet. Es gab keine Pritsche, auf die er sich legen konnte, keine Decke gegen die feuchte Kälte, keinen Eimer, wenn er mal musste. Nur ein paar wenige Nahrungsmittel. Fünf Flaschen mit Wasser. Und Zeit. Sehr viel Zeit.


PS: Stand im Moment: S. 292

Freitag, 3. April 2015

Eigentlich oder Warum hier nicht steht, was ich hier schreiben wollte

Eigentlich treibt mich ein Artikel eines Zeitungsmenschen um, der die Medienkritik nach dem Germanwings Absturz für ziemlich ungerechtfertigt hält. Ich habe in Gedanken eine lange Antwort verfasst, in der ich praktisch jeden einzelnen seiner Punkte widerlegt habe. Aber eigentlich kann - und vor allem will - ich es kurz machen: Nein, ich fand die Berichterstattung nicht sachlich, und sich damit herauszureden, die Medien hätten den Lesern das Unglück näher gebracht, nicht zuletzt, damit sie es überwinden können, ist angesichts all der Live-Ticker, Schlagzeilen, Bilder und des rücksichtslosen Verhaltens der Medienleute vor Ort geradezu unsäglich.

Ich habe kurz bei meinem Alter Ego Zappadong vorbeigeschaut. Die hätte dazu eine Menge zu sagen, dachte ich mir. Aber Zap hat ihr Hochhaus ohne Lift eingefahren und das getan, was auch ich immer öfter mache: Sie hat sich zusammen mit Mr Doorman ausgeklinkt. An der Drehtür hängt ein Schild: "Es gibt ein Leben jenseits." Ich denke, sie meint damit nicht das Paradies, sondern das Leben abseits der Live-Ticker dieser Welt.

(Ein kleines Update im Nachhinein. Der Tweet von Hansruedi Widmer bringt es auf den Punkt. Er gilt ausdrücklich nicht nur für den oben genannten Artikel, sondern generell für den Umgang der Medien mit ihrer eigenen Berichterstattung: Wenn Journalisten ihr Blatt dazu nutzen, jene, von denen sie der Unsachlichkeit bezichtigt wurden, unsachlich abzuqualifizieren. #Tatbeweis)

Ich klinke mich jetzt ein. Nicht in Zaps Jenseits, sondern in den Feinschliff-Endspurt. Heftigst. Denn da fehlen nämlich noch ein paar Seiten.

Freitag, 30. Januar 2015

Letzte Chance auf einen Schneesturm

Am 21. Januar habe ich Lost Souls 4 abgegeben. Immer noch nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung. Seit ich den Text eingereicht habe, fallen mir immer wieder Szenen ein, die ich ergänzen oder umschreiben will. Ich denke, das gibt dann noch einmal eine sehr heftige Überarbeitungsrunde.

Am 23. Januar hatte ich die letzte Lesung meiner Zürcher Lesetour. Es war - einmal mehr - eine spannende, unterhaltsame, anregende, motivierende Tour mit wunderbaren Jugendlichen und sehr netten Lehrkräften.

Danach fand ich, dass ich nach fast einem halben Jahr extrem intensivem Lese- und Schreibmarathon eine Pause verdient hätte. Deshalb fuhren Herr Ehemann und ich nach Solothurn an die Schweizer Filmtage und liessen uns Geschichten erzählen. Es gab solche, die mich zum Weinen brachten, solche, die mich staunen und lachen liessen, auch ärgerliche, weil sie mich mit Dingen nervten, die nicht hätten sein müssen. Und dann gab es da noch diesen einen Film, bei dem ich vor lauter Langeweile beinahe aggressiv geworden wäre. Er hat mir aufs Beste bewiesen, dass eine gute Geschichte vor allem eins muss: Berühren. Ins Herz gehen. Wie auch immer. Schlimmstenfalls, indem sie nervt. Aber nicht, indem sie einen total kalt lässt.

Doch eigentlich wollte ich ja vom Schneestrum schreiben. So einen brauche ich immer noch für den Buchtrailer zu "White Sky". Dieses Wochenende habe ich meine letzte Chance. Danach wird der Trailer gemacht. Mit oder ohne passenden Winterstrum. Haltet mir also die Daumen. Ich fahre in die Berge, in denen die Geschichte spielt und warte auf die riesigen Schneeflocken. Den Nebel habe ich schon. Der Song zum Buch steht. Nächsten Freitag wird er im Studio aufgenommen. Die Dinge fügen sich zusammen. Eins nach dem anderen. Und jene, die sich für  mich nicht gefügt haben, habe ich hinter mir gelassen (bin aus dem Literaturnetz Ostschweiz ausgetreten).

Freitag, 9. Januar 2015

Fotos für den Buchtrailer zu White Sky

Die gute Nachricht: Es wird auch zu Band 3 der Lost Souls einen Song und einen Buchtrailer geben. Die schlechte Nachricht: Es könnte diesmal zeitmässig noch knapper werden als mit dem Trailer zu Band 2.

Ich war über die Festtage in den Bergen und habe mit einer Intensivüberarbeitung von Band 4 begonnen - weil er einfach nicht so rausgekommen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. Dank meiner Lektorin, die den Finger treffsicher auf die wunden Punkte gelegt hat, ist Band 4 nun kurz davor, genau so zu werden, wie er mir wirklich gefällt und wie er sein muss.

Ich war auch in den Bergen, um einen richtig tollen Schneestrum zu filmen. Ich habe zwar einen vom letzten Jahr, aber der reicht nicht wirklich. Das Problem: Es hat überall im Flachland geschneit wie blöd - nur bei uns oben nicht. Da fiel der Schnee in vornehm kleinen Flocken. Sprich: Mir fehlt immer noch ein Schneestrum. Dafür war der Himmel am 31. Dezember perfekt. Das Buch heisst "White Sky". Guckt selber:




Montag, 25. August 2014

Der Feinschliff und die "Lieblingswörter"

Ich habe heute Morgen den Feinschliff von Band 3 gestartet. Weil ich mittlerweile weiss, dass ich in jedem Buch Wörter und Wendungen habe, die ich zu oft verwende, notiere ich jene, die mir beim Grobschliff auffallen, um ihnen beim Feinschliff auf die Pelle zu rücken. Ein paar der Wörter sind hartnäckigste Wiederholungstäter, die sich in jedem Buch breitmachen, andere wählen sich ganz gezielt ein Buch aus (in Band 3 ist das zum Beispiel das Wort diskret).

Warum erst beim Feinschliff? Weil ich beim Grobschliff wirklich am Groben arbeite, also Anmerkungen der Lektorin in Bezug auf Logik und Stimmigkeit umsetze, und weil ich oft nochmals ganze Passagen umschreibe, mit denen ich nicht zufrieden bin (und da schleichen sich dann gerne neue Wiederholungen ein). Der Feinschliff ist zu einem grossen Teil nur noch sprachliche Arbeit, die ich übrigens extrem gerne mache.

Parallel dazu schreibe ich an Band 4. Und wieder einmal merke ich, dass ich viel lieber überarbeite, als die erste Version der Geschichte zu schreiben. Ist für andere Autoren das Schreiben der Geschichte die Kür und das Überarbeiten die Pflicht, so ist es bei mir genau umgekehrt. Ich überarbeite viel lieber - das Schreiben ist häufig ein totales Geknorze. Da frage ich mich manchmal, ob ich den Beruf verfehlt habe ... (hört ihr mich laut seufzen?)

Montag, 24. März 2014

Schlag auf Schlag

Heute gehen die Korrekturfahnen von Band 1 zur Post und somit zurück an den Verlag. Von Band 2 liegt das Feinschlifflektorat vor, d.h., ich werde diesen Band nun feinschleifen. Gleichzeitig arbeite ich an Band 3. Ich muss mir für diese Arbeiten die Zeit aufteilen. Oben in den Bergen geht das einfacher, weil dort die Administration wegfällt, die ich hier im Tal unten habe - und die Ablenkung durch das Internet. Bei den Druckfahnen arbeite ich nie länger als eine Stunde am Stück, der Konzentration wegen. Beim Überarbeiten wäre es ideal, wenn ich dranbleiben könnte, aber ich MUSS auch Band 3 vorwärtsbringen.

Es sind also intensive Schreib- und Überarbeitungstage angesagt.

Dienstag, 4. März 2014

Das lektorierte Manuskript überarbeiten

Ich mag es, wenn das Manuskript lektoriert zurückkommt. Mit den Anmerkungen des Lektorats und der zeitlichen Distanz sieht man den Text mit neuen Augen. Ich korrgiere deshalb nicht nur die vom Lektorat angemerkten Stellen, sondern den ganzen Text. Dabei lese ich ihn mir - wie schon in der letzten Überarbeitungsrunde vor der Manuskriptabgabe an das Lektorat - wieder laut vor. Himmel! Was sich da noch alles findet!

Wortwiederholungen. Wortwiederholungen. Wortwiederholungen. (Ist mir das immer und immer und immer wieder peinlich!) Holprige Abschnitte, die das Lektorat durchgehen lassen hat, ich mir jedoch nicht. Dann sind da noch die Plotlöcher, die übersehen wurden. Und der eine oder andere Faden, der nicht festgezurrt ist. All das gehe ich noch einmal gründlich an. Deshalb dauert  - bei mir - das Überarbeiten des lektorierten Textes recht lange.

Ich liebe diesen Arbeitsschritt. Weil ich keine bin, die ihre ersten Versionen wirklich gut hinbekommt. Ich bin eine, die danach schleifen und feilen muss. Beides tue ich extrem gerne. Es ist eine Freude zu sehen, wie der Text immer besser wird.

Nach dem Überarbeiten geht das Manuskript dann in das Feinschlifflektorat. Danach - ihr ahnt es - lese ich mir das Ding ein letztes Mal laut vor. Und schleife und feile noch einmal nach.

Sonntag, 2. März 2014

Momentaufnahme

Soeben das lektorierte Manuskript abgespeichert. 50 Seiten überarbeitet heute. Zu wenige. Aber ich will mich nicht hetzen lassen. Dafür beanspruche ich definitv den Titel Wortwiederholungskönigin für mich.

Jetzt noch das Bad putzen und Wäsche in die Maschine werfen.

Morgen früh um spätestens 5.15 Uhr fahre ich los zu den Lesungen in Aarau. Ich könnte theoretisch auch später, aber mir graut's vor dem Verkehrsstau um Zürich. Bahnfahren geht nicht. Keine zuverlässige Verbindung.

Die Katze hat sich längst von ihrer Decke vom Schreibtisch verzogen. Neben mir steht ein Weinglas. Unten im Wohnzimmer wartet Herr Ehemann auf mich.

Wenn man schreibt, verwischen sich die Wochentage. Heute ist Sonntag. Hätte auch ein Dienstag oder ein Donnerstag sein können.

Und ich brauche eine neue Brille.

Montag, 13. Januar 2014

Nomadenleben

Am Dienstag beginnt mein Nomadenleben durch den Kanton Zürich. Statt wie üblich zwischen den Lesestationen nach Hause ins Rheintal zu fahren, schlafe ich - neue SBB-(Nicht)Verbindungen sei Undank - in verschiedenen Hotels. Der kleine Rollkoffer ist (fast) gepackt, der Rucksack auch. Das Gute an der Sache: Die Bücher befinden sich statt im Rucksack im Koffer. Ebenfalls im Gepäck sind mein Handtaschenmaschinchen (kleiner Laptop) und mein Manuskript. Ich bin nicht ganz fertig geworden und werde deshalb morgen unterwegs - falls der Zug nicht zu voll ist - und dann vor allem morgen im Hotel noch einmal so in den Text kriechen. Am Donnerstagmorgen will ich abgeben.

Wo ich anzutreffen bin, könnt ihr in rechts drüben in der Blogroll nachlesen. Die Fahrpläne sind ausgedruckt, die Google Maps auch, genau wie die Mails mit den Lehrkräften, in denen wir die Details zur Ankunftszeit und den Lesungen festgelegt haben.

Wenn ihr jetzt sagt: Könnte sie alles auf dem Tablet oder dem Smartphone auch haben, dann antworte ich: Will ich aber nicht. Ich mag das Papier. Und handgeschriebene Notizen. Mit im Gepäck sind deshalb auch meine Notizbücher zu Band 1 (dem Band, den ich fertig überarbeiten werde) und Band 3 (dem Band, den ich als nächstes schreiben werde). Dazu gehört eine gute alte Griffelschachtel mit Füllern und bunten Stiften. So gerne ich meine Buchtexte am PC schreibe: Der Rest ist Handarbeit. Weil ich das einfach mag.

Morgen um 5.45 Uhr fährt - neuer SBB Fahrplan sei Undank - mein Zug los. Aber vielleicht ist er ja wenigstens pünktlich :-) Und weil ich beschlossen habe, mich nie mehr von einem SBB-Fahrplan ärgern zu lassen, ist es eigentlich egal. Nennt mich Frau Gelassenheit. (vorläufig ...).